Buchtipp: „Wolfszone“ von Christian Endres

Buchcover Wolfszone

Inhalt

In einer nahen Zukunft, die von Hitzewellen im Mai und streng rationiertem Wasserverbrauch geplagt wird, wurden in Brandenburg Schrott, Elektronik und – Nanobots in einen Wald gekippt. Mit unvorhersehbaren Folgen: ein Wolfsrudel kommt damit in Kontakt und mutiert zu Cyborgmonstern.

Die Bundeswehr hat das Gebiet zur Sperrzone erklärt, die Regierung schwankt zwischen Reservat einrichten und totaler Vernichtung. Natürlich bildet sich eine ProW@lf-Initiative, der die Landbevölkerung gegenübersteht, für die nur ein toter Wolf ein guter ist.

In diesem Tohuwabohu ist die Tochter der reichen Rüstungsproduzentin Kraupen verschwunden. Um sie wiederzufinden, beauftragt Frau Kraupen den Berliner Privatdetektiv Joe Denzinger.

Der Privatdetektiv könnte direkt einem Chandler-Roman entstiegen sein. Den grauen Fedora trägt er – natürlich – nur als Sonnenschutz, keineswegs um irgendwelche Klischees zu erfüllen.

Die Geschichte wird nicht nur aus seiner Perspektive erzählt; da wären z. B. auch ein Bundeswehrsoldat, der wegen seines Migrationshintergunds gemobbt wird; die Wissenschaftlerin mit ihrem zahmen weißen Wolf, die die Bundeswehr berät; die geschiedene Fahrradkurierin, die früher ein MTB-Star war.

Meinung

Nachdem ich bereits Fan von Christian Endres‘ Büchern über „Die Prinzessinnen“ bin, hatte ich auf gute Urlaubslektüre gehofft. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Trotz guten Wanderwetters saß ich einen Tag lang auf der Terrasse und habe das Buch am Stück durchgelesen. Interessante Charaktere, spannende Handlung.

Die beschriebenen Klimaprobleme scheinen leider nur allzu real, genau wie der Streit der Bürgerinitiative „ProW@lf“ und deren Gegner. Ich befürchte, dass all das demnächst so passieren könnte. Nur bei der Entstehung der Monsterwölfe bin ich nicht sicher, aber wer weiß, was mit KI und Co. möglich wird.

Ich hoffe sehr, dass es weitere Fälle mit Joe Denzinger geben wird. Fünf von fünf Sternen.

„Wolfszone“
von Christian Endres
Erscheinungsdatum: Mai 2024
20 Euro (Hardcover), 14,99 Euro (eBook/EPUB)
Heyne Verlag

Spotify, Twitch und Amazon

Vermutlich bin ich mal wieder zu spät auf der Party; Klaudia von ViennaWriter hat bereits im Februar 2024 einen Beitrag über die traurigen finanziellen Aussichten von Kunstschaffenden bei Vermarktung via Spotify, Twitch und Amazon geschrieben.

Zum Beispiel erhalten Musiker mit weniger als 1.000 Streams in 12 Monaten kein Geld mehr von Spotify. Ehe ich jetzt den ganzen Artikel wiederhole: bitte geht rüber und lest Bezahlung nur bei mindestens 1.000 verkauften Büchern im Quartal? Es gibt dort auch Vorschläge zu Alternativen.

Klaudia Zotzmann-Koch schreibt, podcastet und betreibt die Mastodon-Instanz literatur.social

Buchtipp: „Die Prinzessinnen“ von Christian Endres

„Das hier ist kein Märchen, und wir sind keine Heldinnen in irgendeiner Geschichte. Wir tun, was getan werden muss, und wir ergreifen eine Gelegenheit, wenn sie sich uns bietet.“

Aiby, Anführerin der Söldnertruppe „Die Prinzessinnen“

Mittlerweile gibt es zwei Bände von den „Prinzessinnen“ von Christian Endres. Auf sie gestoßen bin ich über das Blog von Kerstin Fricke (Danke, Kerstin!). Bitte lest jetzt 😉 ihre Rezension zum Band 1 Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis.

Spoileralarm: Für maximalen Lesespaß empfehle ich hier nicht weiterzulesen, sondern zuerst Band 1 zu lesen. Gibts als Buch oder E-Book direkt beim Verlag Cross Cult und den üblichen Bezugsquellen.

In meinem Beitrag hier geht es um Band 2

Die Prinzessinnen: Helden und andere Dämonen

Inhalt

Die fünf Prinzessinnen bekämpfen als Söldnerinnen Räuber, Werwölfe, Drachen, Magier und alles, wofür sie bezahlt werden. Sie treffen auf den legendären unsterblichen Prytos, Held der Götterkriege. Leider geht es mit dessen Kräften zu Ende, und so engagiert sein mitreisender Chronist die Prinzessinnen als Schutztruppe. Wie es bei alternden Stars so ist, glaubt Prytos immer noch, völlig unverwundbar und unwiderstehlich zu sein. Angreifende Monster zu töten fällt den Prinzessinnen entschieden leichter, als den überheblichen Helden zu ertragen. Doch Geschäft ist Geschäft, und so ziehen sie schließlich sogar gegen Dämonen zu Felde.

Meinung

Nachdem mir der erste Band ausnehmend gut gefallen hat, habe ich mir direkt den zweiten heruntergeladen. Ganz wie der erste Teil spannend, derb, blutig, komisch. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die Erzählstruktur wurde beibehalten, immer abwechelnd zwischen Gegenwart und vergangenen Episoden aus dem Leben der Figuren. Mir gefällt die Idee, über Prinzessinnen zu schreiben, die – zum Teil – aus ihrem Wolkenkuckucksheim ausbrachen und sich als rabiate Söldnertruppe zusammenfanden. Hätte ich Sterne zu vergeben, die Prinzessinnen hätten fünf von fünf.

Und Kerstin hätte die ebenfalls für ihre immer guten Empfehlungen 😉

Die Prinzessinnen: Helden und andere Dämonen
von Christian Endres
Erscheinungsdatum: 06.11.2023, 496 Seiten
18 € (print), 12,99 € (eBook/EPUB-Format)
Cross Cult Verlag

Quellen für den eBook-Reader

Ich nutze seit Jahren einen Kindle und seit einigen Monaten auch ein PocketBook. Vor- und Nachteile wollte ich schon längst in einen Blogbeitrag getippt haben. Egal, jetzt kommen dann erst die Quellen.

Es gibt ja 2 bekannte, mehr oder weniger geschlossene Ökosysteme bei elektronischen Büchern. Amazon mit seinen Kindle-Lesegeräte und die Tolino-Gruppe.

Amazon hat es relativ schwer gemacht, eBooks von anderen Händlern auf den Kindle zu bekommen. Tolinos kommen mit der Onleihe (Leihbücherei) zurecht. Um das PocketBook zu befüllen, nutze ich den Umweg über die Software Calibre.

In einer Umfrage im „Fediverse“ (in dem sich auch die Mastodon-Benutzer bewegen), hatte ich nach Quellen abseits der beiden Giganten gefragt. Hier die gesammelten Antworten in nicht-wertender Reihenfolge 😉

  • OnLeihe (Leihbücherei online)
  • Humble Bundle
  • Story Bundle
  • Projekt Gutenberg
  • eigene Inhalte über LibreOffice
  • Kobo
  • Beam Shop
  • Apple Books
  • Google Playstore
  • hoebu.de
  • buch.de
  • buch7
  • genialokal.de
  • Webseite des Verlags
  • ebook.de

Außerdem ein Hinweis auf die Podcastfolge https://www.viennawriter.net/podcast/wer-verdient-wieviel-am-buch/ und den Blogbeitrag https://netzpolitik.org/2023/alternativen-auf-dem-e-book-markt-amazon-hat-konkurrenz/

Das Schweizer Taschenmesser für eBooks: Calibre E-Book Management

Liegt schon lange kaum genutzt auf meinem Rechner: Calibre E-book management. Erst jetzt entdecke ich, was das für ein gutes und mächtiges Werkzeug ist.

Um z. B. nicht bei Amazon gekaufte Texte auf den Kindle zu bringen, hatte ich früher eine verwirrende Anleitung: Text in entsprechendes Format umwandeln, an meine persönliche Kindle-Adresse schicken, mit dem Kindle herunterladen. Einfach ist anders.

Zum Beispiel mit Calibre. Man verbindet den Kindle per USB-Kabel mit dem Rechner und kann mit Calibre einfach einen Text via Button „an Gerät senden“ ins passende Format unwandeln (automagisch je nach Gerät!) und übertragen. Yay! Das hätte ich mal früher entdecken sollen.

Außerdem kann man in Calibre Texte in vielfältigen Formaten verwalten. Umwandeln. Metadaten pflegen und so weiter und so fort. Gibt auch ein Handbuch auf Deutsch: Calibre Benutzerhandbuch.

Wie gesagt, ich bin noch beim Entdecken. Ist aber lange her, dass mich eine Software so begeistert hat. Was auch gehen soll, in meiner betagten Version (Debian Linux, Sie wissen schon) leider nicht, ist das Lesen von KFX-Dateien vom Kindle.

Gibts für Windows, Mac, Linux und in einer portablen Version. Prima.

PS:
Weil ich es mir selber nicht merken kann, hier eine eBook-Formatliste:

  • ePub – Tolino, Kobo
  • mobi – altes, auf vielen Readern lesbares Format
  • AZW – Kindle
  • AZW3/KF8 – Kindle, neueres Format