Unterricht hilft immer

Dank des KOM-IN-Netzwerks, für das ich ehrenamtlich Artikel der Zeitschriften „Publik Forum“ und „Amnesty Journal“ für Menschen mit Sehschwierigkeiten aufnehme, hatte ich vor einigen Wochen Sprechunterricht, der ebenso ehrenamtlich von einer Sprecherzieherin angeboten wurde.

Das hat sich ausgezahlt. Ich achte mehr auf meine Atmung, mache automatisch mehr und längere Pausen. Und ich habe meinen Text auf einen Notenständer verfrachtet, damit ich die aufrechte Haltung beibehalte. Außerdem steht das Mikrofon höher. Zumindest mir fällt der vollere Klang auf (ab Podcastfolge 96). Wen’s interessiert: als gelernter Holzbläser nehme ich die Texte im Stehen auf. Besser für die Atmung.

Vielen Dank an Julia-Sophie und das KOM-IN-Netzwerk! 🙂

Wechsel Audiointerface

Vor etwa einem Jahr hatte ich wegen eines technischen Defekts mein altgedientes Focusrite 2i4 durch eine Presonus Audiobox ersetzt.

Die ganze Zeit über habe ich mich über ein sehr leises rhythmisches Geräusch auf den Aufnahmen geärgert, das man nur bei Sprechpausen mit gespitzten Ohren hören konnte. Bei der Bearbeitung in Audacity kann ich es deutlich sehen. Nach der Umwandlung zu mp3 war es dann meistens nicht mehr zu hören.

Ich habe das zuerst manuell entfernt, irgendwann dann per Noisegate. Unbefriedigend blieb es trotzdem. Habe das einige Monate ignoriert.

Jetzt hatte ich ein bisschen Zeit und erneut nach der Ursache gesucht. Kuriose Sachen hatte ich ja schon einige: ein Netzbrummen, das sich als Kühlschrank entpuppt hat, weil die Tür zum Nachbarraum nicht richtig zu war. Ein rhythmisches Klicken, das vom Sekundenzeiger der Armbanduhr kam.

Habe die Ohren gespitzt, mit verschiedenen Einstellungen herumgespielt – nichts. Als ich das alte Focusrite aus dem Regal genommen habe und damit Versuchsaufnahmen machte, war es weg. Irgendwas scheint die Audiobox zu stören. Und ich bin zu doof, die Ursache zu finden.

Was tun? Das Focusrite hat einen defekten Anschluss, da fällt immer wieder mal die Verbindung aus. Also habe ich beim großen „T“ ein Scarlett Solo 4th Generation bestellt. Das ist auch recht preisgünstig.

Focusrite Scarlett

Nach ein wenig Gefummel unter Linux / Audacity funktioniert das wunderbar. Bei Wiedergabe wählt man „Scarlett“ aus, bei Aufnahme funktioniert das – warum auch immer – bei mir nicht. Da muss ich „default“ einstellen, dann klappts. Und die Störgeräusche sind weg. In den Sprechpausen eine saubere gerade Linie, wie es sein soll.

Vielleicht ist das Scarlett einfach weniger empfindlich in Bezug auf Nebengeräusche oder Störsignale, ich weiß es nicht. Bei meinem Setup liefert es jedenfalls bessere Ergebnisse, bei denen ich fast gar nichts nachbearbeiten muss – solange ich sauber spreche.

Danach dann einfach Kompressor drüberlaufen lassen, verstärken auf -1 dB und fertig. Nach mp3 konvertieren, hochladen, und schon ist die erste Podcastfolge mit dem neuen Interface online: „Nukleare Nachtschicht“ von Sarah L. R. Schneiter (die eine Hälfte vom Projekt cluewriting.de).

Nochmal: die Audiobox ist gut, nur irgendwas verträgt sich nicht entweder mit irgendwelchen Signalen oder sie ist einfach zu empfindlich für meinen Hobby-Aufnahmeraum. Das Scarlett spart mir einen Haufen Zeit bei der Nachbearbeitung.

Noise Gate in Audacity / Audio Bearbeitung

Logo Audacity

Atmer – ein immerwährendes Thema. Meine Sprecherzieherin meinte immer: einfach leise atmen. Langsam lesen, lange Pausen, geräuschlos atmen.

Seitdem ich einmal eine unbearbeitete Passage von David Nathan gehört habe weiß ich – der atmet sehr laut hörbar. Im Endprodukt ist das nicht mehr drin.

Für mein Audacity habe ich lange nach einem passenden Plugin gesucht, irgendwann aufgegeben und alles manuell korrigiert. Das ist der Nachteil des besseren Audiointerfaces: es klingt nicht nur besser, es zeichnet auch gnadenlos alle, wirklich ALLE Nebengeräusche auf.

Per Zufall bin ich neulich über das Plugin „Noise Gate“ gestolpert. Über Google fand ich diese Anleitung für Windows, die auch nicht mehr ganz aktuell ist: https://multimediatoolkit.de/atemgeraeusche-stoergeraeusche-entfernen-einfach-mit-audacity-tutorial-german/

Aktuell findet sich das Plugin auf folgender Webseite:
https://plugins.audacityteam.org/nyquist-plugins/effect-plugins/dynamics-processing

Bei Debian Linux Vers. „Bookworm“ lädt man dass herunter ins Verzeichnis /usr/share/audacity/plug-ins

Findet man danach in Audacity Version 3.2.4 unter Effekt / Steve Daulton / Noise Gate

Die Einstellung wird in dem oben genannten Tutorial geschildert. Wobei es anscheinend am besten ist, wenn man so viel wie möglich herumprobiert und mit den Parametern spielt.

Boah, das spart mir künftig hoffentlich einen Haufen Arbeit.

Nachtrag, quick + dirty: beim ersten Einsatz genutzte Werte von oben nach unten: -25, 0, -20, 10, 50, 500 (sonst klingts abgehackt)

Spotify, Twitch und Amazon

Vermutlich bin ich mal wieder zu spät auf der Party; Klaudia von ViennaWriter hat bereits im Februar 2024 einen Beitrag über die traurigen finanziellen Aussichten von Kunstschaffenden bei Vermarktung via Spotify, Twitch und Amazon geschrieben.

Zum Beispiel erhalten Musiker mit weniger als 1.000 Streams in 12 Monaten kein Geld mehr von Spotify. Ehe ich jetzt den ganzen Artikel wiederhole: bitte geht rüber und lest Bezahlung nur bei mindestens 1.000 verkauften Büchern im Quartal? Es gibt dort auch Vorschläge zu Alternativen.

Klaudia Zotzmann-Koch schreibt, podcastet und betreibt die Mastodon-Instanz literatur.social

Hörspielprojekt – Rollen

Ich hab mal versucht, alles zusammenzusuchen, was ich beim Hoerspielprojekt.de früher so alles eingesprochen habe. Die Liste ist sicher nicht vollständig. Das meiste sind nur ein paar Sätze („Mann 1“, Bahnhofdurchsage etc.). Ausnahmen sind „Der Hippokratische Eid“ und „Kassandra 2“.

Und ich hab für irgendwas einen Taxifahrer gesprochen, der den entlassenen Sträfling in die Stadt mitnimmt. Das war ein ein längerer interessanter Dialog. Aber ich komme nicht mehr drauf, wie das Stück hieß.

Neues Audiointerface

Was ist das denn?

Eine Schnittstelle. Einfach erklärt: auf der einen Seite stöpselt man Mikrophonkabel und Kopfhörer ein, auf der anderen Seite geht ein USB-Kabel zum Computer. Über eine entsprechende Software (z. B. Audacity) kann man damit Aufnahmen machen.

Alt

Ganz am Anfang hatte ich Aufnahmen mit einem Handheld-Recorder gemacht. Um die Aufnahmen zu berabeiten, mussten die umständlich auf den Computer übertragen werden. Dann hatte ich ein gebrauchtes Tascam, dessen Bezeichnung ich vergessen habe. Lief unter Linux suboptimal.

Deshalb habe ich mir dann vor etlichen Jahren ein Focusrite Scarlett 2i4 gekauft. Auspacken, einstöpseln, funktioniert. Nur mittlerweile nicht mehr so richtig. Die Kopfhörerbuchse hat einen Defekt. Manchmal höre ich nur einen Kanal, manchmal gar nichts. Herumwackeln hilft, ist aber keine Lösung. Deshalb musste ein Ersatz her.

Neu

Ich habe mich dunkel erinnert, dass mir zu Anfang von einem Toningenieur die Presonus Audiobox empfohlen worden war. Weil die damals mit Linux nicht so richtig zu laufen schien, hatte ich das Focusrite gekauft. Das schien sich mittlerweile geändert zu haben. Und weil die Audiobox USB 96 unschlagbar preiswert angeboten wird, habe ich die beim großen „T“ bestellt.

Ausgepackt, eingestöpselt, Audacity aufgerufen – funktioniert. So wünscht man sich das.

Vergleich

Ein Vergleich ist immer schwierig, wenn man vor dem Mikrofon steht und einen Text liest, erst mit dem einen Gerät, dann mit dem anderen. Die Entfernung zum Mikrofon ist nicht exakt gleich, der Winkel variiert. Ganz abgesehen von den Schwankungen beim Sprechen.

Mit dem teuren Kopfhörer und der nur verstärkten, sonst unbearbeiteten Sprachaufnahme fand ich den Klang der Presonus Audiobox transparenter, voluminöser. Insgesamt besser.

Nun stellt man aber keine unkomprimierten Audiodateien als Podcast zur Verfügung. Üblicherweise komprimiere ich die mp3-Dateien auf 128 kBit/s. Damit und mit meiner üblichen Podcast-Abhörkombination Handy / preiswerter Bluetooth-Kopfhörer klang das Presonus ein wenig schärfer, mehr mittig, „kälter“ als das Focusrite. Aber minimal und nur im direkten Vergleich für mich hörbar. Ich wette, dass der kleine Unterscheid den Zuhörern ohne Vergleichsmöglichkeit gar nicht auffällt. Und ich glaube, dass es für die Sprachverständlichkeit besser ist.

Fazit

Die Presonus Audiobox 96 „25th Anniversary Edition“ ist meiner bescheidenen Meinung nach für Sprachaufnahmen ein erstaunlich preiswertes Interface, das einen ordentlichen Klang liefert. Das einzige Manko ist die Kopfhörerbuchse, für die auf der Vorderseite kein Platz mehr war. Die dicht zusammenliegenden Drehregler sind ein bisschen fummelig.

Die mitgelieferte Software habe ich bisher nicht getestet, weil das unter Linux vermutlich nur mit erheblichem Aufwand geht und ich sie eigentlich nicht brauche.

Aufnahme und Bearbeitung Podcast

Das ist jetzt wieder eher so ein Merkzettel für mich. Aufnahme mit Audacity.

  • Geschichte einsprechen
  • Dateikopie erstellen, schneiden, zu heftige Atmer löschen, zu laute Passagen reduzieren
  • An- und Abmoderation aufnehmen
  • Schneiden
  • neue Datei erstellen mit Intromusik
  • Sprachaufnahmen einfügen
  • Kompressor mit den unten im Bild gezeigten Einstellungen drüberschicken
  • Normaliser mit -1 dB ab März 2024 nicht mehr, nur Limiter -1
  • Limiter mit -1 (in Audacity jetzt anscheinend als Begrenzer bezeichnet, siehe 2. Bild unten)
  • NEU: Noise Gate verwenden, siehe Eintrag hier im Blog
  • neue Datei erstellen, alles auf 2 Spuren Stereo reduzieren
  • als mp3 exportieren mit den Einstellungen ganz unten

Änderung: speichere seit Nov. 2023 die mp3-Datei mit 192 kbps ab.